Am 6.12. erfolgte die Eröffnung einer VETART-Gruppenausstellung in Judenburg, an der sich Armin Deutz, Friederike Hilbert, Sabine Kofler-Michaelis, Johanna Korak, Beatrix Leitold, Erich Schopf, Heinz Strahl, Günter Schwarz, Peter Wagner und Tanja Wurz mit neuesten Werken beteiligten. Die Ausstellung wurde vom Leiter der Stadtgalerie Judenburg, Herrn Prof. Helmuth Ploschnitznigg unter Mithilfe von Peter Wagner kuratiert und von Mathias Leitold musikalisch umrahmt. Die Stadtgalerie Judenburg liegt direkt am Hauptplatz und ist mit ihrem alten Gewölbe bestens als Ausstellungsraum geeignet. Gezeigt wurde eine breite Auswahl an künstlerischen Techniken wie auch eine bunte Breite an Motiven. Erstmals zu sehen waren Stärketeig-Skulpturen von Friederike Hilbert, die sie mit Pilzsporen beimpft, hinter Glas kultiviert und über die Dauer der Ausstellung verschimmeln ließ. Ihre Darstellung verband sie mit dem gesellschaftspolitischen Anspruch auf Frieden, indem sie eine Pistole als Motiv in den Mittelpunkt stellte. Auch Tanja Wurz beteiligte sich erstmals an einer Ausstellung mit kräftigen Acrylbildern, wo auch ihr besonderes Talent sichtbar wurde, z.B. am Elefantenbild, dem ersten Bild aus der kommenden Reihe der “big five”. Ähnliches gilt auch für Günter Schwarz, wenn er ausgesuchte Motive sehr professionell auf die Leinwand bringt, denen akribische Studien vom Weinviertel bis nach Arizona vorausgehen. Mit Peter Wagner gibt es wohl kaum einen Künstler, der bei fast allen Ausstellungen bisher dabei war und uns immer wieder neue Digital-Photographien zeigt, wie diesmal seine detaillierten Ansichten zu Altautos am Schrottplatz. Die Glasmalereien von Beatrix Leitold entsprangen der Idee, den gläsernen Schutz der Bilderrahmen selbst als Bildunterlage zu verwenden. Das Tryptichon von Piber erstellte sie für die leider nicht zustande gekommene Ausstellung zu Beginn der Covid-Pandemie. Johanna Korak beeindruckte mit ihren abstrakten Acrylmalereien und Monotypien, von denen sie uns je zwei Diptychons zeigte. Mit derselben Technik zeigte uns Sabine Kofler-Michaelis Werke in verschiedenen Blau-Schattierungen, verbunden mit der Sehnsucht nach dem Meer. Fotos von Wildtieren von Armin Deutz ergänzten die Vielfalt mit besonderen Momenten der Natur, die hier als Kunst festgehalten wurden. Dasselbe gilt für Heinz Strahl, wenn er die Natur der Hühner studiert und humorvoll in seinen großformatigen Ölbildern einen gesellschaftlichen Kontext herstellt. Die Natur im Mikrokosmos dient Erich Schopf als Arbeitsgrundlage für sein potenziertes Malen, wenn er Bakterien kultiviert, ihnen eine Bühne bietet und sie uns als Kunstdrucke vorstellt.
Diese Ausstellung des “VETART-Kunstforum” zeigte wiederum die hohe Kreativität seiner Mitglieder, die Schnittstellen von Natur und Kultur mit ihren besonderen Stilmitteln für uns sichtbar zu machen. Ihnen Allen eigen ist eine besonders enge Beziehung zur Umwelt, zum Beruf mit seinen Vergänglichkeiten wie auch den biologischen Abläufen und den Prozessen des Lebens - ob gesund oder krank, ob Mensch oder Tier. Damit erweitern sie ihr Sensorium und verstärken die Wahrnehmung des Publikums, sich für Brücken zwischen Natur und Kultur zu interessieren. Das im Vorjahr oft bemühte Wort der “Renaturierung” bekommt damit plötzlich eine neue Bedeutung, wenn kreative Menschen wieder beides als wichtig erkennen, wie es über Jahrtausende bereits der Fall war!
Mit dieser Ausstellung stellte das VETART-Kunstforum gleichzeitig bis Ende Jänner an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig aus, da auch die Ausstellung “CURARE -von Tierischem und Menschlichem” in der Stadtplatzgalerie Wels verlängert wurde. Dies erforderte - besonders von den in beiden Ausstellungen Beteiligten - eine hohe Flexibilität und Engagement zum erfolgreichen Gelingen und schließt einen großen Dank an die Sponsoren mit ein! Die Ausstellung ist bis 25.1.2025 geöffnet!
Karl Bauer