Von 3.- 4.10.2015 beteiligte sich das VETART-Kunstforum erstmals in Oberösterreich mit einer Ausstellung an der 10. ÖTGD-Nutztiertagung, die seit Jahren von Christian Mader organisiert wird. Zu Beginn des Festabends fand die Vernissage in der oberen Säulenhalle, einem ehemaligen Rinderstall statt, wo Obmann Karl Bauer die ausstellenden Künstler_innen den Gästen vorstellen konnte: Karl Bonstingl zeigte Acrylbilder, Kuratorin Irmgard Falkinger-Reiter stellte selbst Fotomontagen ihrer QmusiQ-Herde vor dem Hintergrund des Brucknerhauses sowie Strickkunst aus Polylactid aus, einem aus Milchlaktose erzeugtem Gewebe (Molkefaser). Erich Karasek gab Werke seines verstorbenen Vaters Karl mit herzhaften Karikaturen in die Ausstellung, Wunibald Lexer begeisterte erstmals mit gelungenen Malereien und Portraits das Publikum. Mit Erich Schopf stellte ein wohl einmaliger Künstler Kunstdrucke seiner Bakteriographien (Werke, die von Farbbakterien durch Bebrütung auf Nährböden entstehen) aus. Karl Traintiger zeigte Fotos südsteirischer Weinlandschaften und Hans Wilhelm rundete die Ausstellung mit mehreren Stilleben in Form von gespachtelten Ölbildern ab. Begleitet wurde die Vernissage von passenden Musikstücken aus „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski, die Carl-Christan Gelfert am Klavier ausgezeichnet interpretierte.
Insgesamt ist es damit im engen Zeitfenster der Tagung gelungen, einen abgerundeten Fokus auf die besonderen Talente der Tierärzt_innen zu legen und deren kreative Seiten zu zeigen. Künstlerische Interventionen in einem Tagungsablauf können das interessierte Fachpublikum ansprechen, wenn sie im Kontext mit den beruflichen Gegebenheiten und Abläufen gesehen werden, sie aufwerten und neue Zugänge schaffen. Vielfach dient den künstlerisch tätigen Tierärzt_innen die Beschäftigung mit Kunst auch als Ausgleich zu den beruflichen Herausforderungen des Alltags und brachte in diesem Fall mehr Farbe in die Atmosphäre des abendlichen Festsaals.
„Künstlerische Hervorbringungen eines Berufsstandes dienen dazu, diesem ein neues Bild seiner selbst zu geben!“ (nach Prof. Richard Kriesche, Medienkünstler)
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