Am 15.9. veranstalteten die ÖTK-NÖ gemeinsam mit dem NÖ-TGD und dem NÖ-Landesjagdverband ihre bereits traditionelle Fachtagung im Zisterzienserstift Heiligenkreuz im Wienerwald, bei der auch das VETART-Kunstforum im Leopoldisaal (gewidmet Markgraf Leopold III) ausstellte. Nach der Begrüßung durch ÖTK-NÖ-Präsident Dr. Heinz Heistinger, der auf eine inzwischen 4-jährige Tradition zurückblickte, stellte VETART-Obmann Dr. Karl Bauer das Kunstforum vor. Er betonte, dass es erst seit über 100 Jahren möglich ist, freie Kunst zu betreiben, da zuvor die Aufträge von Fürsten und Klöstern kamen. Der hier bespielte historische Raum bringt auch eine enge Verzahnung mit der Jagd mit sich, die seinerzeit nur den Adeligen vorbehalten war und wo die Verbindung zur repräsentativen Kunst ebenso eine sehr enge war. Einzelne Tierärzte als Künstler gab es zwar auch schon vor der Gründung des VETART-Kunstforums vor 5 Jahren, trotzdem findet man nun als Kollektiv mehr Beachtung. Durch die Verknüpfung mit einer Fachtagung wird auch aus kreativer Sicht ein wichtiges künstlerisches Anliegen verbunden, wenn es um die Auseinandersetzung mit Leitthemen und Motiven geht, die dann in Kunstwerken zum Ausdruck kommen sollen. Dabei geht es nicht um Schönmalerei, sondern um eine neue Art von bildgebender Diagnostik zu Sachverhalten, die die Künstler aus ihrem Blick festhalten, umsetzen und erklären. Gerade die tierärztliche Tätigkeit kann sinnerfüllend sein, weil wir uns neben der „Heilkunst“ als Anwälte der Tiere sehen, Beiträge zur Mensch-Tier-Umwelt-Beziehung liefern und als Garanten für die Sicherheit der Lebensmittel stehen. Der berufliche Alltag ist oft ein Rund-um-die-Uhr-Job, der kaum Zeit für andere Betätigungen zulässt. Die Mitglieder im VETART-Kunstforum jedoch sind Synästheten, die die Welt nicht nur aus beruflicher (core), sondern auch aus künstlerischer Sicht (non core) sehen und wahrnehmen. Mit dieser Ausstellung zeigen die Künstler ihr Herangehen zum wichtigen Thema der Jagd auf, das gerade durch die aktuellen Entwicklungen der Afrikanischen Schweinepest und den damit zusammenhängenden Biosicherheitsmaßnahmen von größter Bedeutung ist. Ihr muss auch neben den veterinärfachlichen mit gesellschaftlichen, sozialen und rechtlichen Kompetenzen begegnet werden.
Folgende Künster_innen stellten aus:
Sylvia Kölbl stellte zwei neue Tiermotive in ihrer bekannten Pastellzeichentechnik aus.
Erich J. Kreutzer ist ein begnadeter Tierfotograf, der einige exotisch-bunte Tierbilder zeigte.
Beatrix Leitold hat zum Thema Jagd intensiv gearbeitet und ein Bild kreiert, in dem mehrere Tiere in der Nahrungskette dargestellt werden, die am Ende gleichermaßen in einem Blutstreifen enden.
Albert Masser stellte einen Zyklus von 3 Zeichnungen von Wildtieren aus.
Elisabeth Wagner zeigte in ihren zwei Bildern in Acryl-Mischtechnik einen Hubertushirsch und ein Jagdszenenbild.
Peter Wagner hat drei s/w Fotografien ausgestellt, die einen humorvollen Zugang zum Trophäenkult bzw. einen Fuchs mit Flinte zeigten.
Der NÖ-Landesrat für Natur- und Tierschutz, Gottfried Waldhäusl, eröffnete die Ausstellung und war vom Einsatz der Tierärzte begeistert, die er als die tatsächlichen Tierschützer bezeichnete, die mit Hausverstand ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Dies wolle er durch vermehrte Öffentlichkeitsarbeit unterstützen und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der ÖTK-Landesstelle NÖ bei der Gestaltung des neuen Folders, in dem das Thema „Welpenhandel“ angesprochen wird sowie beim VETART-Kunstforum für diese besondere Initiative.
Begleitet wurde die Ausstellung von einer traditionellen VETART-Ausstellungsbroschüre und zum Ausklang konnte man sich am reichlichen Buffet zu weiteren Detail unterhalten!
KB